Löwenzahn {Taraxacum, Löwenzahnblätter}

Löwenzahn wird schon in arabischen Texten des 10. und 11. Jahrhunderts erwähnt und ist seit dem 13. Jahrhundert  als Heilpflanze bekannt. Man schrieb ihm vor allem eine gute Wirkung gegen Augenentzündungen zu. Lonicerus erwähnt sie als wirksam gegen Fieber, Abszesse, Seitenstechen, Augengeschwüre und -trübung. Im 18. Jahrhundert werden ihr bei Verstopfung der Leber, Gelb- und Wassersucht, Husten, Seitenstechen und Engbrüstigkeit hilfreiche Wirkungen zugeschreiben. Kneipp empfahl ihn bei Verschleimung verschiedener Organe, bei Leberleiden und Hämorrhoiden empfohlen.

Löwenzahn ist in Europa, nördlich bis in die Arktis, östlich bis in den Orient und südlich bis Nordwestafrika, sowie in Nord- und Südamerika anzutreffen.Einen sehr schönen Videobeitrag können Sie hier in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks sehen.

Die Blätter des Löwenzahns sind so geformt, dass der Regen in der Mitte der gezackten Blätter bis in die Tiefe der bis zu 1m tiefen Pfahlwurzeln rinnt.

Als eine der ersten Frühlingsblüten im Jahr ist der Löwenzahn eine wichtige Bienenweide, die der Entwicklung der Bienenvölker im Frühjahr dient.  Löwenzahnhonig hat ein kräftiges Aroma, ist im frischen Zustand goldgelb und dickflüssig und kandiert feinkörnig zu einem dann gelblichen Honig aus. Für ein Kilogramm Honig muss ein Bienenvolk über 100.000 Löwenzahnblüten besuchen.

Auch der Kräuterwastl hat in diesem weiteren Video in der BR  Mediathek Tipps für das „gesunde Unkraut“

Karin Greiner hat Rezepte für Tee, Kaffeersatz und Likör, bei denen Löwenzahn als Zutat mitspielt. Und auch Tipps für Löwenzahnsirup.

Bei ihr wie beim Kräuterwastl spielen aber auch die Löwenzahnknospen eine schmackhafte Rolle. Auch für Gründonnerstagssuppe hat der Kräuterwastl ein schmackhaftes Rezept, das ich Ihnen nur empfehlen kann, nachdem ich es nachgekocht habe.

Christian Jürgens hat ein Rezept mit Wildkräutern und Löwenzahn zur Bachforelle, das Sie hier lesen können.

Wie in meinen Bildern zu sehen, mag ich die Blütenblätter des Löwenzahns sehr gern einfach über ein Brot mit Butter, hausgemachtem Frischkäse oder auch Honig auf dem Butterbrot gestreut.

Blütezeit ist von April bis Mai, bei der Ernte wird hinsichtlich er Pflanzenteile zeitlich unterschieden:

Medizinisch verwendet werden

  • die vor der Blüte geernteten, getrockneten Blätter,
  • die im Herbst gesammelte und getrocknete Wurzel,
  • die im Frühjahr vor der Blüte geernteten und getrockneten oberirdischen Teile mit Wurzelstock und die ganze frische blühende Pflanze.

Innere Anwendung:

bei Verdauungsstörungen, Störungen des Gallenflusses und entzündlichen Erkrankungen der albleitenden Harnwege

Volksmedizin: bei Erkrankungen der Leber und Galle, Hämorrhoiden und Stauungen im Pfortadersystem, Gicht, rheumatischen Erkrankungen, Ekzemen und anderen Hauterkrankungen, Nieren- und Blasenleiden sowie Grieß- und Steinbildung, Diabetikertee aus Wurzeln und Blättern.

Indische Medizin: bei chronischen Geschwüren, Tuberkulose, Blähungen, Koliken, Nierenleiden, Gischt, Gelbsucht und Steinleiden

Chinesische Medizin: bei akuter Brustentzündung, Harnstörungen

Dosierung
Aufguss: 3-4 g geschnittene Droge auf 1 Tasse Wasser
Tinktur: 10-15 Tropfen 3-mal täglich
Tee: morgens und abends 1 Tasse frisch bereiteten Teeaufguss (3g auf 150 ml Wasser) warm trinken
Abkochung: 3-4 g der geschnittenen und gepulverten Droge auf 1 Tasse Wasser

Wirkung und Nebenwirkungen
Die enthaltenen Bitterstoffe wirken sekretionsfördernd im oberen Verdauungstrakt. Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt. Bei Verschluss der Gallenwege und Gallensteinleiden ist eine Rücksprache mit dem Arzt erforderlich.

Anwendung in Lebensmitteln
Die vitaminreichen, frischen Löwenzahnblätter werden als diätisch wertvolles Gemüse oder Salat im Frühjahr verzehrt. Die Wurzeln sind wegen des hohen Gehalts an Insulin besonders für Diabetiker geeignet, dienen in der Lebensmittelindustrie als natürlicher Aromastoff für eine Reihe von Produkten und werden geröstet als Ersatz für Kaffee angeboten.

Bildquellen:

Quelle: Drachenapotheke Murnau Heilmittellexikon

Bitte beachten Sie, dass die Artikel dieses Posts keinen ärztlichen oder gesundheitlichen Rat darstellen und niemals fachlichen Rat – zum Beispiel durch einen Arzt – ersetzen können oder wollen.